Liebe Eltern und andere Erziehungsverantwortliche

In direkter Nachbarschaft zu unserer großen Weilerbacher Kirche steht unser ebenfalls „großer Kindergarten“. Es hat eine lange Tradition, dass Kirchengemeinden sich in der Betreuung und Erziehung von Kindern engagieren. Vielleicht fragen Sie sich: Was ist denn das Besondere an einer kirchlichen, oder genauer: einer evangelischen Kindertagesstätte? Nun, auf diese Frage gibt es eine klare Antwort: Die Grundlage unserer Arbeit mit den Kindern bildet das „christliche Menschenbild“: Jedes Kind ist in unseren Augen von Gott geliebt, – jedes einzelne Kind ist daher liebenswert, so wie es ist. Es verdient Respekt und Achtung. Es hat von Gott individuelle Gaben und Begabungen mit auf den Weg bekommen. Unsere zentrale Aufgabe ist es daher, die uns anvertrauten Kinder zu begleiten und zu fördern, damit sie ihre Gaben entfalten können. Die Kinder sollen sich am Leben freuen und somit auch anderen zur Freude werden. Daher ist es uns auch sehr wichtig, dass wir unser soziales Miteinander fördern: nur wenn wir aufeinander Rücksicht nehmen, können alle sich entfalten. Zudem sind wir herausgefordert, unser eigenes Verhalten zu ändern, wenn wir anderen schaden. All das ist für uns im „christlichen Menschenbild“ enthalten. Es ist unser Maßstab. Daran wollen wir uns orientieren. Schließlich waren auch Jesus Kinder besonders wichtig. „Er herzte sie und segnete sie“, wird in der Bibel erzählt. Und zu uns Erwachsenen sagte er: „Wenn ihr nicht werdet wie die Kinder, dann werdet ihr nicht in das Himmelreich kommen“: Kinder sind (noch) so offen und vertrauensvoll. Sie sind so begeisterungsfähig und können sich ganz dem Augenblick hingeben, – sei es nun dem Augenblick des Spiels, des Träumens oder Zuhörens oder auch des Ausprobierens und Lernens. Als Erwachsene können wir hier so manches von unseren Kindern lernen! Und natürlich ist es uns auch wichtig, die Kinder in ihrer religiösen Entwicklung zu begleiten. In der Kita feiern wir gerne mit den Kindern die Feste unseres Kirchenjahres, dazu gehört die Adventszeit, das Weihnachtsfest, die Ostertage, Erntedank und vieles mehr. Wir erleben mit den Kindern biblische Geschichten in kindgerechter Art und Weise. Wir singen auch religiöse Kinderlieder, beten und feiern immer wieder „Kinder-Gottesdienste“. So soll es jedem einzelnen Kind möglich sein, seinen Glauben zu entdecken und ihn gemeinsam mit anderen zu erleben. Kinder anderer Religionen oder Konfessionen sind bei uns auch willkommen. Sie sind eingeladen, uns an ihrem Glauben und an ihren Traditionen Anteil zu geben. Nicht umsonst trägt unsere KiTa den Namen des Pädagogen „Janusz Korczak“: Er entwickelte Anfang des 20. Jahrhunderts eine fortschrittliche Pädagogik der Achtung des Kindes. Zwei seiner Werke tragen die Titel „Wie man ein Kind lieben soll“ und „Das Recht des Kindes auf Achtung“. Seine Liebe zu den ihm anvertrauten jüdischen Kindern ging so weit, dass er die Kinder 1942 ins Vernichtungslager begleitete. Obwohl er seine Haut hätte retten können, überließ er diese Kinder nicht einfach ihrem schrecklichen Schicksal, sondern ließ sich gemeinsam mit den Kindern ermorden. Eine solche menschliche Größe ist tief beeindruckend. Durch seine Schriften und sein Handeln wurde Janusz Korczak zum Vorbild vieler Menschen, die mit Kindern arbeiten. Als Träger der Einrichtung pflegen wir einen guten Kontakt zu unseren Mitarbeiterinnen und zur Leitung der Kita. Wir wissen: Alle setzen hier mit großem Engagement ihre fachlichen Kenntnisse und ihre persönlichen Begabungen ein. Daher können Sie uns Ihr Kind mit gutem Gefühl anvertrauen.

Für das Presbyterium der Prot. Kirchengemeinde Weilerbach Pfarrerin Clara Glade Pfarrer Frank Glade.